Michael Roth
Titel und Begrüßung
Liebe Schülerinnen und Schüler, herzlich willkommen zu unserem Arbeitspaket mit dem Titel „Deportation und Vernichtung von Jüdinnen und Juden während des Nationalsozialismus“. Heute gehen wir auf ein dunkles Kapitel der Geschichte ein, das nicht nur schrecklich, sondern auch entscheidend für das Verständnis unserer Vergangenheit ist.
Historischer Kontext
Nach dem „Anschluss“ Österreichs im Jahr 1938 setzte das nationalsozialistische Regime eine systematische Verfolgung und Entrechtung jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger durch. Ein Beispiel dafür ist die sogenannte „Arisierung“, bei der jüdischer Besitz beschlagnahmt wurde, darunter auch Wohnraum. Familien wurden aus ihren Häusern vertrieben und in Sammelwohnungen gedrängt, oft unter katastrophalen Bedingungen. Dies war Teil einer größeren Strategie der Diskriminierung und Vorbereitung auf die Deportationen.
Wendepunkt
Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs nahm die Verfolgung eine noch drastischere Wendung. Die Einrichtung von Sammelwohnungen und die systematische Erfassung durch die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) erleichterten es den Nationalsozialisten, die jüdische Bevölkerung Wiens zu deportieren. Ein erschütterndes Beispiel ist Ester Tencer, die nach Belgien geflüchtet war, aber dennoch verhaftet und über Sammellager wie Malines nach Auschwitz deportiert wurde.
Das Ereignis
Ein zentraler Ort des Grauens war das Konzentrationslager Mauthausen. Menschen aus ganz Europa wurden dorthin verschleppt. Die Bedingungen waren unmenschlich: Zwangsarbeit in Granitsteinbrüchen, Hunger und Gewalt gehörten zum Alltag. Mauthausen war nicht nur ein Arbeitslager, sondern auch eine Stätte der Vernichtung. Viele überlebten diese Hölle nicht. Am 5. Mai 1945 wurde das Lager schließlich von der US-Armee befreit.
Kurzfristige Ergebnisse
Die unmittelbaren Folgen dieser Deportationen und der Lager waren verheerend. Familien wurden auseinandergerissen, unzählige Menschen ermordet oder für immer traumatisiert. Die Stadt Wien verlor fast ihre gesamte jüdische Gemeinschaft. Viele, die überlebten, standen nach dem Krieg vor den Trümmern ihrer Existenz.
Langzeitkonsequenzen
Diese Ereignisse haben nicht nur die jüdische Gemeinde schwer getroffen, sondern auch die österreichische Gesellschaft nachhaltig geprägt. Die Stolpersteine, die ihr vielleicht schon gesehen habt, erinnern an die Opfer. Sie fordern uns dazu auf, nicht zu vergessen und aus der Geschichte zu lernen, damit sich solche Verbrechen nie wiederholen.